- Glottochronologie
- Glottochronologie,Sprachwissenschaft: von dem amerikanischen Linguisten Morris Swadesh (* 1909, ✝ 1967) entwickeltes (umstrittenes) statistisches Verfahren zur Bestimmung des Zeitpunkts der unterschiedlichen Entwicklung verwandter Sprachen und zur Analyse von Beziehungen einzelner Sprachen innerhalb einer Sprachfamilie. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass jede Sprache über einen Grundwortschatz verfügt (Bezeichnung für Zahlwörter, Pronomina, Farben, Körperteile u. a.), der sich nur geringfügig und in konstanten zeitlichen Abständen ändert; der Grundwortschatz einzelner Sprachen wird entsprechend aufgelistet, die Gleichheit oder Verschiedenheit des Grundwortschatzes dieser Sprachen dient als Material für die glottochronologische Bestimmung.
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Glot|to|chro|no|lo|gie, die; - [zu griech. glõtta (↑Glottal) u. ↑Chronologie] (Sprachw.): Teilgebiet der diachronischen Linguistik, die anhand etymologisch nachweisbarer Formen das Tempo sprachlicher Veränderungen, die Trennungszeiten von miteinander verwandten Sprachen zu bestimmen sucht.
Universal-Lexikon. 2012.